Lübeck (Schleswig-Holstein)

Datei:Schleswig-Holstein 2010.png Die Hansestadt Lübeck ist mit derzeit mehr als 210.000 Einwohnern eine kreisfreie Großstadt im Südosten Schleswig-Holsteins (Karte von Schleswig-Holstein J.M.G., 2010, aus: wikipedia.org, gemeinfrei  und  Kartenskizze des Lübecker Stadtgebietes, Stadtamt Lübeck 2007, aus: wikipedia.org, gemeinfrei).


                                               Lübeck gegen Mitte des 17.Jahrhunderts, Stich M. Merian (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Bis gegen Mitte des 17.Jahrhunderts durften sich in der Freien Reichsstadt keine Juden sesshaft machen; dafür hatte der Lübecker Magistrat nach den Pestpogromen Sorge getragen. Erst 1645 gelang es einem jüdischen Edelmetallhändler, sich in der Stadt niederzulassen; sechs Jahrzehnte später durfte ein weiterer Jude zuziehen.

Auf Grund der judenfeindlichen Politik des Lübecker Rates wählten Juden vermehrt das in unmittelbarer Nähe liegende dänische Gut Moisling als „Ausweichort“; der dänische König hatte hier den Juden 1697 „Freiheit in Handel und Wandel“ verbrieft. Die ersten jüdischen Familien, die sich 1656 im Dorfe Moisling niederließen, waren polnisch-litauische Juden, die vor den Pogromen des ukrainischen Kosakenaufstandes geflüchtet waren und auf dem Seeweg hierher gelangt waren. Der Lübecker Bürgermeister Gotthard von Höveln war Besitzer des Gutes Moisling und hatte ihnen das Recht zur Ansiedlung zugestanden; er stieß damit auf starken Widerstand des Lübecker Rates, vor allem unter der Handwerkerschaft. Um den Streit zu beenden, unterstellte v. Höveln daraufhin sein Dorf der Aufsicht des dänischen Königs. 1762 ging das Dorf Moisling in das Stadteigentum Lübecks über. Aus Konkurrenzgründen durften die Moislinger Juden das Lübecker Stadtgebiet nicht betreten. Erst in der napoleonischen Epoche, die den Juden Gleichberechtigung brachte, siedelten sich Juden aus Moisling kurzzeitig in Lübeck an. Doch diese judenfreundliche Politik fand in der Zeit der Restauration bald wieder ein Ende; 1821 erließ der Lübecker Senat ein Dekret, wonach alle jüdischen Neubürger die Stadt wieder zu verlassen hatten. Die meisten von ihnen kehrten ins lübsche Gut Moisling zurück, wo sie seit dem Dekret des dänischen Königs Christian V. „ewiges“ Wohnrecht genossen.

Moisling um 1850, aus: wikipedia.org, gemeinfrei

Nach der Rückkehr nach Moisling begann man mit dem Neubau der Synagoge, die 1827 feierlich eingeweiht wurde. Dieser Synagogenbau war das größte Gebäude in Moisling und diente der ca. 500köpfigen Gemeinde als deren religiöser Mittelpunkt.

Synagoge in Moisling (Lithographie von 1827), aus: wikipedia.org, gemeinfrei

Anm.: Die erste Synagoge in Moisling datiert aus dem Jahre 1727.

Als 1871/1872 nur noch knapp 30 Juden in Moisling lebten, wurde die Moislinger Synagoge geschlossen und die Thora-Rollen nach Lübeck gebracht; danach legte man das Gebäude nieder, um das Grundstück anderweitig zu nutzen. - Heute erinnert nur noch der um 1670/1680 angelegte Moislinger jüdische Friedhof (Niendorfer Straße) an die fast 200jährige Geschichte der Gemeinde; das Begräbnisgelände - das größte seiner Art im nördlichsten Bundesland - weist heute noch die besten erhaltenen Spuren einer jüdischen Kultur in Schleswig-Holstein auf.

JuedischerFriedhofHLMoislingTrauerhalle.jpg

Jüdischer Friedhof in Moisling und Trauerhalle (Aufn. Myer, 2007, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Als Mitte des 19.Jahrhunderts die Juden den Bürgern gleichgestellt wurden, zogen die Juden Moislings langsam wieder ins nahe Lübeck. 1871 sollen in Lübeck bereits etwa 500 Juden gelebt haben.

Marktplatz in Lübeck mit Marienkirche u. Rathaus um 1825, Stahlstich von A. Radl (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Bereits 1812 hatte die neu entstandene jüdische Gemeinde Lübecks in der St.-Annen-Straße ein Grundstück erworben und dort eine Synagoge errichtet; allerdings konnte diese nur wenige Jahre genutzt werden. Denn nach dem Fall Napoleons wurden die jüdischen Familien aber wieder aus der Stadt vertrieben; sie durften erst nach der Märzrevolution 1848 hierher zurückkehren. Nach Wiederansiedlung jüdischer Familien in der Stadt kaufte die jüdische Gemeinschaft ein Gebäude in der Wahmstraße und baute es zu einer Synagoge aus; sie wurde im Jahre 1851 erstmals benutzt. Doch mit dem steten Wachstum der jüdischen Gemeinde wurde der Betsaal bald zu klein; so waren an hohen Feiertagen z.B. nur die verheirateten Frauen auf der Empore zugelassen, während die jungen Mädchen vom Besuch ausgeschlossen waren.

Mit Hilfe eines langfristigen städtischen Darlehens wurde 1878 mit dem Bau der großen Lübecker Synagoge in der St.-Annen-Straße - zwischen der evangelisch-lutherischen Aegidienkirche und dem benachbarten St. Annen-Kloster - begonnen. Zwei Jahre später konnte die neue, mit maurischen Stilelementen versehenen Synagoge in der Altstadt - unter Teilnahme der gesamten Lübecker Prominenz - vom Rabbiner Dr. Salon Carlebach eingeweiht werden.

                  

                                                                      Die Lübecker Synagoge in der St.-Annen-Straße (zwei hist. Postkarten)

Innenraum der Synagoge (1905) (aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Salomon Carlebach – Wikipedia Der bedeutendste Rabbiner der jüdischen Gemeinde Lübeck war Dr. Salomon Carlebach, der von 1870 bis zu seinem Tode 1919 diese Funktion bekleidete. Das Rabbinat Salomon Carlebachs bedeutete die Blütezeit der jüdischen Gemeinde Lübecks. Der 1845 in Heidelsheim (Baden) geborene Carlebach war neben seinem Rabbineramt als Lehrer und national-konservativer Politiker tätig; in den Jahren 1877 bis 1895 war er Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Fünf seiner Söhne wurden ebenfalls Rabbiner.

  Dessen 1883 in Lübeck geborener Sohn Joseph schlug ebenfalls die Laufbahn eines Rabbiners ein, die ihn nach Jerusalem, Berlin, nach Litauen und schließlich zurück in seine Geburtsstadt führte. Joseph Carlebach war äußerst vielseitig: Rabbiner und Erzieher, Mathematiker und Philosoph, Übersetzer, Kunstkritiker und Bibelausleger, vor allem aber ein begnadeter Redner. Von 1936 bis 1941 war er der letzte Oberrabbiner der Gemeinde Hamburg-Altona; er gehörte zu den wenigen orthodoxen Rabbinern im damaligen Deutschland. Joseph Carlebach wurde mit seiner Familie deportiert und 1942 bei Riga ermordet. - Zum Gedenken an ihn ist in Israel das Joseph-Carlebach-Institut (JCI) gegründet worden, das sein Vermächtnis der „Verbindung von Judentum und Kultur und von Erziehung zur Menschenliebe“ wach hält.

 Letzter Rabbiner der Lübecker Gemeinde war David Alexander Winter, der 1878 als Sohn eines Kaufmann in Mönchengladbach geboren wurde. Nach dem Abitur in Köln besuchte er zunächst die Jeschiwa in Halberstadt und begann 1899 sein Studium an der Universität Berlin und besuchte gleichzeitig die dortige Rabbinerschule. 1904 zum Rabbiner ordiniert promovierte er zwei Jahre später an der Universität Halle/Saale. Von 1907 bis 1913 wirkte Dr. Winter als Rabbiner in Myslowitz/Oberschlesien, danach in Bad Homburg v.d.Höhe. Von 1921 bis 1938 hatte er das Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Lübeck inne, versah zudem zeitweilig das Rabbinat in Kiel und.war auch für drei Jahre Landesrabbiner von Mecklenburg. 1938 emigrierte er mit seiner Familie nach England; dort starb er 1953 in London. Sein Grab befindet sich auf dem Sanhedria-Friedhof in Jerusalem.

1904 wurde in der St.-Annen-Straße 11 das jüdische Wohn- und Altersheim eröffnet.

Einweihung (Abb. "Vaterstädtische Blätter", aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Ihre Verstorbenen begrub die hiesige Judenschaft auf dem großen Friedhof in Lübeck-Moisling, dessen Ursprünge in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts liegen. Die Zeit des Nationalsozialismus hat das Moislinger Gräberfeld nahezu unbeschadet überstanden

Zusätzlich zum Friedhof in Moisling legte die Lübecker Gemeinde um 1810 einen weiteren Friedhof an; dieses kaum 500 m² große Areal befand sich vor dem Holstentor an der Schönböckener Straße und wurde bis 1894 benutzt. Dieser Friedhof wurde 1936 aufgelassen und eingeebnet.

Juden in Lübeck:

    --- 1822 ........................... 8 jüdische Familien,

    in den folgenden Jahrzehnten war Moisling Mittelpunkt der Gemeinde

    --- 1857 ........................... 522 Juden,

    --- 1877 ....................... ca. 560   “  ,

    --- 1900 ........................... 670   “  ,

    --- 1910 ........................... 623   “  ,

    --- 1925 ........................... 629   “  ,

    --- 1933 ........................... 497   “  (0,4% d. Bevölk.),

    --- 1938 (Juni) .................... 293   “  ,

    --- 1939 (Mai) ..................... 203   “  ,

    --- 1940 (Okt.) .................... 138   “  ,

     --- 1941 (Nov.) ................ ca.  80   “  ,

    --- 1942 (Jan.) ...................  keine.

Angaben aus: Peter Guttkuhn, Als eine Welt zerbrach - Erinnerungen an die “Reichskristallnacht” in Lübeck

 

Um die Jahrhundertwende hatte die Zahl der Lübecker Juden mit ca. 670 Personen ihren Höchststand erreicht; dazu beigetragen hatte auch der Zuzug osteuropäischer Juden. Dass deren Zahl allerdings begrenzt war, war dem Wirken der hiesigen Polizeibehörden mit deren rigider Ausweisungspolitik zuzuschreiben.

Zur Zeit der NS-Machtübernahme 1933 lebten ca. 500 Juden in der Stadt Lübeck; ihr Anteil an der städtischen Bevölkerung betrug nur knapp 0,4%. In den folgenden Jahren blutete die Gemeinde personell und materiell aus.

  eine Geschäftsanzeige (um 1925/1930)

Modehaus Gebr. Hirschfeld, Breite Str. (Aufn. um 1935, Stadtarchiv)

Im Frühjahr 1934 eröffnete eine eigene private (schulgeldpflichtige) Volksschule, die von Rabbiner Dr. Winter geleitet und bis zu dessen Auswanderung 1938 bestand. Bereits im Laufe des März 1933 war es in Lübeck zu ersten gezielten Aktionen gegen jüdische Geschäfte gekommen; auch Hausdurchsuchungen und öffentliche Diffamierungen gehörten bereits zu Beginn der NS-Herrschaft zum Lübecker Alltag. Unter Leitung des NSDAP-Kreisamtsleiters Adolf Thale wurden dann die Vorbereitungen zur „Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze” getroffen und durchgeführt. Wenige Wochen später rief der Lübecker NSDAP-Propagandaleiter Hans Heise dazu auf, „undeutsche Literatur” - insbesondere Schriften von Autoren der „jüdischen Rasse” - zur öffentlichen Verbrennung abzuliefern; die Schriften wurden am 10.Mai 1933 ins Feuer geworfen. Seit 1934 verschwanden dann immer mehr Straßenbezeichnungen, die in irgendeiner Weise zu Juden in Beziehung standen; so wurde die „Israelsdorfer Allee“ in „Travemünder Allee” und der „Jerusalemberg” in „Kreuzberg” umbenannt.

                 Aus der Monatsmeldung der Gestapa Lübeck vom 31.7.1935:

„... Der Monat stand im Zeichen der Aufklärung der breitesten Öffentlichkeit über die Juden. Der Kampf gegen diese wurde auf breitester Basis vorgetragen. Er erweckte ein lebhaftes Echo in der Öffentlichkeit. Spontan sammelten sich Teile der Bevölkerung meistens in den Abendstunden vor den jüdischen Geschäften, um hierdurch ihr ablehnendes Verhalten den Juden gegenüber zum Ausdruck zu bringen ... Die Einfahrtsstraßen sind durch Hinweise wie ‘Juden sind hier unerwünscht’ oder ‘Lübeck will Euch nicht’ oder ‘Wer vom Juden frisst, stirbt daran’ usw. gezeichnet. Das Ostseebad Travemünde konnte, nachdem der Abwehrkampf gesteigert war, innerhalb von 14 Tagen von Juden völlig befreit werden.”

(aus: Gerhard Paul, „Die Juden sind unser Unglück”, S. 198)

Schilder mit dieser Aufschrift wurden an Zufahrtsstraßen nach Lübeck angebracht (1935)

Flugblatt der NSDAP von 1935 

Im Sommer 1938 lebten noch 293 jüdische Bürger in Lübeck. Auf Anordnung des Lübecker SA-Standartenführers Dr. Georg Währer wurde am 9.11.1938, dem „Revolutionsfeiertag“, die „spontane Volkskundgebung“ vorbereitet. An den antijüdischen Ausschreitungen beteiligten sich nahezu 200 SA- bzw. SS-Angehörige und Lübecker Gestapo-Beamte; sie zogen in mehreren Trupps durch die Innenstadt und überfielen Wohnungen und Geschäfte von Juden; Fensterscheiben gingen zu Bruch, auch wurde geplündert.

                 Aus dem „Lübecker Generalanzeiger” vom 11.Nov. 1938:

Der feige jüdische Mord in Paris hat überall in Deutschland zu spontanen antijüdischen Aktionen geführt. Auch in Lübeck kam es zu Beschädigungen jüdischer Geschäfte. Besonders wurden davon Globus in der Breiten Straße und Honig im Schüsselbuden betroffen. Weiter wurden Wagner in der Holstenstraße, Holzblatt in der Hüxstraße und das Wäschegeschäft Gazelle in der Breiten Straße beschädigt. Ebenso wurden in der Synagoge Zerstörungen angerichtet.

In der Pogromnacht von 1938 wurde die Lübecker Synagoge nur deshalb nicht in Brand gesetzt, weil sie zum einen unmittelbar an das „germanisch-arische” St. Annen-Museum grenzte und zum anderen bereits für einen Verkauf an die Stadt Lübeck vorgesehen war. SA-Trupps verwüsteten aber die Inneneinrichtung des Gebäudes; zuvor waren Wertgegenstände - wie Kultgerät und Silber - „sichergestellt“ und abtransportiert worden. Ein an der Synagogen-Außenfront befestigter Davidstern wurde heruntergerissen und als „Trophäe“ mitgenommen; er wurde anschließend einer Altmetallsammlung zugeführt. Festgenommene jüdische Bürger wurden im Festsaal des gegenüberliegenden Logenhauses „Zum Füllhorn” eingesperrt; von ihnen wurden etwa 75 Männer ins KZ Sachsenhausen verfrachtet.

1939 musste die Jüdische Gemeinde das Synagogengrundstück verkaufen. Nach dem Zwangsverkauf erfolgte der Umbau zum sog. „Ritterhof“, wobei die Kuppel abgetragen und die Fassade umgestaltet wurde. Bis 1945 diente das teilweise abgerissene Gebäude als Turnhalle, Kindergarten und auch als Requisitenkammer der städtischen Lübecker Bühnen. Im Jahre 1941 löste sich die „Jüdische Kultusvereinigung Lübeck“ auf, nachdem ihr letzter Rabbiner, Dr. David Alexander Winter, nach Großbritannien emigriert war. Bereits im Dezember 1933 hatte der Vorstand der Israelitischen Gemeinde Lübecks beschlossen, eine jüdische Schule einzurichten. Vier Monate später wurde eine achtklassige Volksschule gegründet; ihr Leiter war Rabbiner Dr. Winter. Fünf Jahre später besuchten nur noch acht Kinder diese Schule; im August 1940 wurde sie aufgelöst.

Mit der Schließung der zehn noch in Lübeck existierenden Einzelhandelsgeschäfte und sieben Handwerksbetriebe jüdischer Inhaber Ende Dezember 1938 endete jede wirtschaftliche Aktivität jüdischer Familien in Lübeck. Ab Ende 1941/Anfang 1942 wurden die Lübecker Juden meist nach Riga und Theresienstadt deportiert; allein 86 Lübecker Juden gehörten am 6.Dez. 1941 einem Transport an, der das Lager Jungfernhof bei Riga ansteuerte. In den Meldekarten des Ordnungsamtes wurde vermerkt: „Nach unbekannt von Amts wegen evakuiert”. Nur elf der Deportierten sollen überlebt haben.

 

Unmittelbar nach Kriegsende befanden sich in Lübeck etwa 800 jüdische DPs, die in früheren Kasernen sowie im ehem. jüdischen Gemeindehaus einquartiert waren. Jüdische Überlebende des befreiten KZ Bergen-Belsen wurden im Lazarett der Cambrai-Kasernen in Lübeck ärztlich versorgt. Der Raum Lübeck war im Herbst 1947 für mehrere tausend jüdische Passagiere des vor der Küste Palästinas aufgebrachten Auswanderungsschiffes “Exodus” vorläufige ‘Endstation’; die britischen Besatzungsbehörden hatten hier - im Durchgangslager Pöppendorf - vorübergehend die jüdischen Auswanderer interniert.

Nach Kriegsende bildete sich in Lübeck eine neue jüdische Gemeinschaft; ihren ersten Gottesdienst hielt sie am 1.Juni 1945 in der die NS-Zeit überstandenen Synagoge in der St.-Annen-Straße ab. Lübeck entwickelte sich zur Durchgangsstation nach Palästina und unter ihrem Vorsitzenden Norbert Wollheim zum Zentrum jüdischer Aktivitäten in Schleswig-Holstein. 1968 löste sich die kleiner gewordene Gemeinde (1946 gehörten ihr etwa 400 Personen an) - sie stand unter dem Dach der Hamburger Kultusgemeinde - auf.

Nach der sog. Wende entwickelte sich erneut jüdisches Leben in der Hansestadt, und es gründete sich im Herbst 2001 eine eigenständige Gemeinde, die 2005 bereits mehr als 800 Angehörige zählte; unter ihnen stellen die Kontingentflüchtlinge aus Russland und der Ukraine die übergroße Mehrheit. Ende 2004 erfolgte der Zusammenschluss der Jüdischen Gemeinde Lübeck und der Gemeindezentren von Flensburg und Kiel zur „Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein“, da sie dem bestehenden Landesverband nicht beitreten wollten. Derzeit setzt sich die Gemeinde aus etwa 600 Personen zusammen (Stand 2020).

Synagoge Lübeck – ein nüchterner Zweckbau (Aufn. Myer, 2007, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)  

1994 verübten vier Männer aus der rechten Szene einen Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge (erstmals seit der Pogromnacht von 1938 brannte in Deutschland wieder eine Synagoge); die Täter im Alter von 19 bis 24 Jahren wurden gefasst und zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

In einem Festakt wurde 2005 das 125jährige Bestehen der Synagoge - das Gebäude steht seit 1991 unter Denkmalschutz - begangen.

Mit hohem Kostenaufwand erfolgte in den letzten sechs Jahren eine umfangreiche Sanierung des Baukörpers (als „Denkmal von nationaler Bedeutung unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters der Hansestadt Lübeck“), der das äußere Erscheinungsbild aber nur wenig veränderte. Allerdings waren die 2014 begonnenen Sanierungsarbeiten - wegen Streichung öffentlicher finanzieller Mittel und vorübergehendem Rückzug der Possehl-Stiftung aus dem Projekt - ins Stocken geraten. Bemühungen, doch noch die insgesamt mehr als 8 Mill. € umfassenden Sanierungskosten zu sichern, waren dann Ende 2016 erfolgreich, nachdem nun auch die Possehl-Stiftung eine Mill. €. zur Verfügung gestellt hatte. 2020/2021 konnte schließlich die Sanierung des Gebäudes abgeschlossen und im August 2021 das Gotteshaus in einer feierlichen Veranstaltung wiedereröffnet werden. Etwa 100 geladene Ehrengäste aus Politik, Religion und Kultur waren zugegen – darunter Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Josef Schuster (Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland), Daniel Günther (Ministerpräsident von Schleswig-Holstein), Dov-Levi Barsilay (Landesrabbiner von Schleswig- Holstein) u.a.

Neben der nahezu originalgetreuen Wiederherrichtung des Gebetssaals mit seinen Wand- und Deckenmalereien (im Stil der 1880er Jahre) wurden auch Fußböden, Decken und die gesamte Haustechnik erneuert. Hingegen wurde die ursprüngliche Fassade im maurischen Stil – sie war 1939/41 stark verändert worden - nicht wiederhergestellt.

        Lübeck-2.jpgsanierter Innenraum (Aufn Cr., 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Mit der Plakat-Aktion "Moin und Schalom" wurde im Vorfeld im Lübecker Stadtgebiet zum einen auf die Wiedereröffnung der hiesigen Synagoge aufmerksam gemacht und zum anderen ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt (Stand Juli 2021).

           

Auf dem großen jüdischen Friedhof an der Niendorfer Straße in Lübeck-Moisling, auf dem noch mehr als 1.000 Grabsteine erhalten sind, befindet sich auch ein großer Gedenkstein, der von zwei kleinen Pfeilern mit Davidstern flankiert wird. Unter einer hebräischen Beschriftung trägt der Stein die folgende Inschrift:

Den gemordeten 6 Millionen unseres Volkes und ihren Brüdern und Schwestern aus Lübeck zur unverlierbaren Erinnerung.

Den Lebenden zur immer währenden Mahnung.

Die Jüdische Gemeinde zu Lübeck

       Jüdischer Friedhof in Moisling (Aufn. aus: hl-live.de, 2014)

Da das Moislinger Begräbnisgelände inzwischen fast vollständig belegt ist, ist der jüdischen Gemeinde eine Fläche auf dem Vorwerker Friedhof zur Nutzung überlassen werden.

Anfang der 1930er Jahre legte Julius Carlebach - er war der Enkel des berühmten Lübecker Rabbiners Salomon Carlebach - eine Judaica-Sammlung an, die im Museum für Völkerkunde in Lübeck eingelagert wurde. Schwerpunkte der mehr als 100 Objekte zählenden Sammlung sind Ausstellungsstücke aus dem synagogalen und häuslichen religiösen Bereich. 2004 wurde diese Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Im August 2007 wurden die ersten 26 sog. „Stolpersteine“ in Lübeck verlegt; in mehreren Etappen folgten weitere, so dass mittlerweile mehr als 230 Steine (Stand 2022) gezählt werden.

"Stolpersteine" verlegt für Fam. Mecklenburg in der Mengstraße 

Frieda Hinda Helene Beutel (geb. Schorr).jpgKalman Beutel.jpg   Sara Emmering.jpgEva Emmering.jpgElena Emmering 01.jpg

verlegt in der Hüxstraße (Aufn. R. Küpper, 2013) und der St. Annenstraße (Aufn. C., 2014, beide aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0/4.0)

Hanny Rosa Daicz.jpgHL-024 Margot Fanny Saalfeld (1926).jpgHanny Rosa Daicz.jpgErich Stein.jpgHL-019 Heinz Selmanson (1926).jpgHL-016 Margot Prenski (1931).jpgHL-016 Martin Prenski (1930).jpgHL-011 Simmy Beutel (1937).jpgverlegt für Kinder/Jugendliche (Aufn. R. Küpper, 2013, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

  Moritz Neumark (geb. 1866 in Wittmund) - eigentlich Moses Lazarus Neumark - war ein deutscher Industrieller jüdischer Herkunft. Als Inhaber mehrerer Patente in der Montanindustrie prägte er von 1905 bis 1934 die Geschichte des ehemaligen Hochofenwerk Lübeck AG im Stadtteil Herrenwyk, des einst größten Arbeitgebers der Hansestadt. Die Stadt Lübeck ehrte Dr. Moritz Neumark, indem sie eine Straße in Herrenwyk nach ihm benannte. In der Straße Alt Herrenwyk erinnert auch ein "Stolperstein" an sein Schicksal (gest. 1943 in Theresienstadt).

  Die 1989 in Lübeck gegründete Erich-Mühsam-Gesellschaft pflegt das Andenken des anarchistischen jüdischen Schriftstellers Erich Kurt Mühsam. Dazu gehört die Verbreitung seines Werks und die Förderung von Bestrebungen, die im Sinne Erich Mühsams für Frieden, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit eintreten. Mühsam, 1878 als Sohn eines Apothekers in Berlin geboren und in Lübeck aufgewachsen, kam schon früh mit sozialistischem Gedankengut in Kontakt. Seine linksradikalen Ansichten bestimmten sein schriftstellerisches Tun. Als antifaschistischer Publizist und einer der frühesten und eindringlichsten Warner vor dem Nationalsozialismus wurde Erich Mühsam im Jahre 1933 verhaftet und nach seiner Arrestierung in verschiedenen NS-Folterstätten 1934 im KZ Oranienburg ermordet.

Die Erich-Mühsam-Gesellschaft, die ihren Sitz im Buddenbrookhaus in der Mengstraße hat, vergibt alle zwei Jahre einen Preis; damit werden Personen geehrt, die Mühsams Andenken fördern und/oder in seinem Sinne wirken. Die Auszeichnung ging 2009 an Gunter Demnig für seine von ihm ins Leben gerufene europaweite Aktion „Stolpersteine“.

Seit 2021 erinnert auf dem Campus von Universität bzw. Universitätsklinikum eine sog. „Stolperschwelle“ an mehr als 600 deportierte Patienten der Heilanstalt Strecknitz, die 1940/41 nach Eichberg bzw. Weilmünster (in Hessen) gebracht und dort ermordet wurden.

 

 

 

Stockelsdorf - unmittelbar an der nördlichen Stadtgrenze von Lübeck - beherbergte im 18./19.Jahrhundert jüdische Familien, denen hier ein Aufenthaltsrecht (ähnlich dem in Moisling) zugestanden worden war. Zu Beginn des 19.Jahrhunderts sollen hier etwa 20 jüdische Familien gelebt haben. Aus der Zeit um 1800 ist ein jüdischer Friedhof urkundlich erwähnt. Auf dem ca. 450 m² großen Begräbnisareal an der Morier-Straße/Segeberger Straße - in unmittelbarer Nähe zur Stadtgrenze von Lübeck - findet man heute noch ca. 35 Grabsteine. Die letzte Beerdigung soll hier 1919 erfolgt sein.

Jüdischer Friedhof in Stockelsdorf (Aufn. S., 2010, aus: wikipedia.org, gemeinfrei) Jfriedhof stodo.jpg

 

 

 

In Bad Schwartau - einige Kilometer nördlich von Lübeck - erinnern in der Auguststraße vier sog. "Stolpersteine" an Angehörige der jüdischen Familie Jaschek; nur ein Familienmitglied überlebte die Deportation ins Ghetto Riga.

Stolperstein Bad Schwartau Auguststraße 22 Familie Jaschek.jpg Stolpersteine in der Auguststraße (Aufn. aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

 

 

In Burg/Fehmarn war im 19.Jahrhundert eine jüdische Kleinstgemeinde existent, deren Angehörige durch Zuwanderung aus Moisling sich nach 1750 auf der Insel niedergelassen hatten. Gegen Ende des 19. bzw. zu Beginn der 20.Jahrhunderts schien sich die dortige jüdische Gemeinschaft völlig aufgelöst zu haben.

Einziges Relikt ist heute das kleine, um 1800 angelegte Friedhofsgelände an der Sundchaussee in Richtung Blieschendorf; die letzte Beerdigung erfolgte hier 1879. Sichtbare Grabstätten findet man aber hier nicht mehr; nur ein 1957 aufgestellter (2007 erneuerter) Gedenkstein soll auf die einstige Nutzung des Geländes hinweisen.

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%2074/Burg%20Friedhof%20101.jpg Aufn. H.-P. Laqueur, 2006, aus: alemannia-judaica.de

 

 

Weitere Informationen:

Eisak Jacob Schlomer, Liebes, altes, jüd’sches Moisling, 1909 (Neuauflage Lübeck 1984)

H.C.Meyer/D.A. Winter, Geschichte der jüdischen Gemeinde in Moisling/Lübeck, in: "Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck", Reihe A, Band 20/1968, hrg. vom Archiv der Hansestadt Lübeck

Peter Guttkuhn, 150 Jahre israelitische Gemeinde in Lübeck, in: "Vaterstädtische Blätter", 24.Jg. 1973 (Heft 2), S. 18 f.

Peter Guttkuhn, Eröffnung der neuen Synagoge (20.Juni 1880), in: "Vaterstädtische Blätter", 31.Jg. 1980 (Heft 3), S. 40 f.

Harold Hammer-Schenk, Synagogen in Deutschland. Geschichte einer Baugattung im 19. u. 20.Jahrhundert, Hans Christians Verlag, Hamburg 1981, Teil 1, S. 324 und Teil 2, Abb. 241

Peter Guttkuhn, Die drei Schwestern Grünfeld - Vom Leben, Leiden und Sterben der Lübecker Juden, in: "Vaterstädtische Blätter", 34.Jg. 1983 (Heft 6), S. 84 f.

Albrecht Schreiber, Wegweiser durch die Geschichte der Juden in Moisling und Lübeck, Lübeck 1984

H.Boettcher/P.Guttkuhn, Die Zerschlagung der jüdischen Gemeinde: Nationalsozialismus in Lübeck 1933 - 1945, Lübeck 1985, S. 108 ff.

Wulf Schadendorf (Hrg.), Leben und Arbeit in Herrenwyk: Geschichte der Hochofenwerk Lübeck AG, der Werkskolonie und ihrer Menschen. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 1985

Peter Guttkuhn, Als eine Welt zerbrach - Erinnerungen an die “Reichskristallnacht” in Lübeck, in: "Lübecker Nachrichten" vom 6.11.1988 (Sonntagsbeilage)

Gerhard Paul/Miriam Gillis-Carlebach (Hrg.), Menora und Hakenkreuz - Zur Geschichte der Juden in und aus Schleswig-Holstein, Lübeck und Altona 1918 - 1945, Neumünster 1988

Peter Guttkuhn, Die Geschichte der Juden in Moisling u. Lübeck. Von den Anfängen 1656 bis zur Emanzipation 1852, in: "Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck", Reihe B, Band 30 (Anm.: 2. verb. Auflage, 2007)

Albrecht Schreiber, Wegweiser durch die Geschichte der Juden in Moisling und Lübeck, Lübeck 1985

Klaus Bästlein, Die Judenpogrome am 9./10.November 1938 in Schleswig-Holstein, in: Grenzfriedensbund (Hrg.), Jüdisches Leben und die Novemberpogrome 1938 in Schleswig-Holstein, Flensburg 1988, S. 9 - 54

Albrecht Schreiber, Über Zeit und Ewigkeit. Die jüdischen Friedhöfe in Moisling und Lübeck, in: Archiv der Hansestadt Lübeck (Hrg.), "Kleine Hefte zur Stadtgeschichte, Heft 4, Lübeck 1988

Julius H. Schoeps, Neues Lexikon des Judentums, Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1992, S. 283

Ingaburgh Klatt, “... dahin wie die Schatten”, Aspekte jüdischen Lebens in Lübeck, Hrg. Burgkloster Lübeck 1993

Albrecht Schreiber, Zwischen Davidstern und Doppeladler - Illustrierte Chronik der Juden in Moisling und Lübeck, hrg. vom Archiv der Hansestadt Lübeck zur Ausstellung: “... dahin wie die Schatten” (1992/93)

Svea Christophersen, Ein Stein gegen das Vergessen ? Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Burg auf Fehmarn und des jüdischen Friedhofs, Maschinenmanuskript 1993 (Stadtarchiv Burg)

Britta Matzen, Jüdisches Leben in Moisling im 19.Jahrhundert, o.O. 1994

Sabine Niemann (Red.), Die Carlebachs, eine Rabbinerfamilie aus Deutschland, hrg. von der Ephraim-Carlebach-Stiftung, Verlag Dölling und Galitz, Hamburg 1995

Elke Imberger, Jüdische Gemeinden in Schleswig-Holstein, Hrg. Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Wachholtz Verlag, Neumünster 1996

Miriam Gillis-Carlebach (Bearb.), Memorbuch zum Gedenken an die jüdischen, in der Shoa umgekommenen Schleswig-Holsteiner und Schleswig-Holsteinerinnen, Hrg. Verein jüdischer ehemaliger Schleswig-Holsteiner in Israel, Hamburg 1996

Rabbi Joseph Carlebach, Geschichte der Juden in Burg auf Fehmarn, in: Memorbuch zum Gedenken an die jüdischen, in der Schoa umgekommenen Schleswig-Holsteiner und Schleswig-Holsteinerinnen, hrg. von Miriam Gillis-Carlebach, Hamburg 1996, S. 132 - 147

J.H.Fahlbusch/u.a., Pöppendorf statt Palästina. Zwangsaufenthalt der Passagiere der ‘Exodus 1947’’ in Lübeck - Dokumentation einer Ausstellung, Hamburg 1996

Albrecht Schreiber (Bearb.), “Ich seh schon, ich muß mir noch allein begraben” - Das Ende der jüdischen Gemeinde Lübeck, in: Gerhard Paul/Miriam Gillis-Carlebach (Hrg.), Menora und Hakenkreuz. Zur Geschichte der Juden in und aus Schleswig-Holstein, Lübeck und Altona 1918 - 1998, Wachholtz Verlag, Neumünster 1998, S. 265 ff.

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Holger Kröger (Red.), Plakate: Mit „Moin und Schalom“ setzt Lübeck Zeichen gegen Antisemitismus, in: "LN – Lübecker Nachrichten“ vom 29.7.2021

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Lien Kaspari (Red.), Großer Tag für Gottes stärkste Festung, in: „BILD“ vom 12.8.2021 (mit diversen Fotos)

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dpa/lno (Red.), Gedenken 30 Jahre nach Anschlag auf Lübecker Synagoge, in: „Hamburger Abendblatt“ vom 25.3.2024